31. Oktober 2019
SCHALUNGSMATRIZEN FÜR SICHTBETON

Manchmal kommt es anders

Eigentlich sollten die Wellplatten aus Eternit sein. Doch der Gestaltungsplan wollte es anders. Er schreibt Einheit des Materials vor. Also gingen wir über die Bücher. Die Lösung: Schalungsmatrizen.

Die Wellenoptik war gesetzt: unsere Reminiszenz an die US-Architektur der 1940er- und 1950er-Jahre (mehr dazu hier: Die dritte Dimension). Aber der Gestaltungsplan ist Gesetz. Und er besagt, dass die Hauptfassade aus einem einzigen Material bestehen muss.

Also Sichtbeton
Aber wie? Es galt zu recherchieren. Und wir wurden fündig: bei Reckli, einem deutschen Unternehmen, weltweit tätig, Spezialist für Architekturbeton. Und Erfinder der Schalungsmatrizen.

Strukturen
Sie schaffen Sichtbetonfassaden mit allen möglichen Strukturen: abstrakte Muster, Maserungen. Oder eben eine Wellenstruktur mit wellblechartiger Optik und besonderem Licht- und Schattenspiel.

Schalungsmatrizen
Also Kunststoff, in die Form gegossen, die der Sichtbeton haben soll. Die Matrize ist elastisch. Das ermöglicht eine detailgetreue Wiedergabe der Struktur. Es macht sie robust und mehrfach verwendbar.

Tolle Sache
Trotzdem gehen wir zunächst in den Keller. Dort fertigen wir Musterwände an. Die Wellenstruktur soll wirklich perfekt sein, wenn es an die Hauptfassade geht.

Schönes Gesamtbild
Die ebenen Teile der Fassade werden sandgestrahlt. So erreichen wir ein homogenes, glattes Bild ohne sichtbare Struktur: eine Ergänzung, keine Konkurrenz zu den sanften Sinusbögen.

Kalksteinbeton
Die Bilder zeigen es: Die Fassaden sind hell, fast weiss. Das macht die Wahl des Betons: Kalksteinbeton mit reinem Jurakalkstein. Er wirkt edler, ja schöner als normaler Graubeton.

Licht und Schatten
Dank der hellen Farbe kommt der optische Reiz der gewellten Fassade wirklich zum Tragen. Und damit auch unsere Hommage an die Case Study-Houses in den USA.